Neues aus dem Zillepark

Nach Beendigung der Arbeiten an dem Kräuterbeet.

Die Agendagruppe 21 Gestaltung, die BUND-Gruppe sowie die Gruppe der Gartenfreunde engagieren sich sehr für Projekte, die Mensch und Natur zu Gute kommen. Dieses Kräuterbeet entsteht durch den tatkräftigen Einsatz der Clabs Stahnsdorf und der freundlichen Unterstützung durch die Gemeinde.
Es sind robuste Kräuter gepflanzt worden, wie zum Beispiel Oregano, Salbei und Lavendel. Blühende Kräuter sind auch Nahrungsquelle für unsere Insekten und wir sind gespannt auf das künftige Miteinander von Mensch, Pflanze und Insekt.🦟🦋
Damit das Beet sich auch gut entwickeln kann, brauchen die Pflanzen
aber noch Unterstützung. So suchen wir Paten, die gern Hilfeleistung geben zum Beispiel durch Giessen.
Wer also dieses Vorhaben unterstützen möchte, meldet sich bitte bei

Regina Schwarz 03329 613750.
Sprecherin der AG21 Gestaltung

Petition: Schützt das Grüne Stahnsdorf

wir sorgen uns sehr auf Grund der baulichen Aktivitäten in Stahnsdorf, bei denen trotz der Erfordernissen zur Eindämmung des Klimawandels, immer mehr die grüne Seele verschwindet.

Aus diesem Grund haben wir eine Petition gestartet, die den Bürgermeister und die Gemeindevertreter auffordert, das grüne Stahnsdorf zu schützen und zu bewahren.

Die Petition ist hier zu finden, hier können Sie auch die Petition unterstützen:

Der Klimawandel trifft auch Stahnsdorf- lasst uns daher das Grüne Stahnsdorf schützen und bewahren – Online-Petition (openpetition.de)

Text der Petition:

Der Klimawandel trifft auch Stahnsdorf, lasst uns daher das Grüne Stahnsdorf schützen und bewahren.

Noch ist Stahnsdorf geprägt durch seine Grünflächen und Bäume. Dieser Sommer, wie auch die vorherigen schon, zeigt uns, wie wichtig die grünen Lungen, vor allem große alte Bäume für eine Gemeinde sind. Im INSEK-Verfahren wird der grüne Charakter im Leitsatz für die Gemeinde aufgenommen, also seitens der Gemeindevertretung und der Bürger offensichtlich als prägender Bestandteil des Ortes gewertet, der gesichert werden muss.

Um der Verwaltung die Grundlagen für ein klimagerechtet und ortsbildschützendes Handeln zu geben, bitten wir um Umsetzung und Festschreibung der folgenden Forderungen:

A)  Die hohen Temperaturen und Trockenheit erfordern jetzt sofort  den Schutz der noch     vorhandenen Bäume im Innenbereich, u.a. mithilfe einer Anpassung der Baumschutzsatzung wie folgt:

  • Ersatz der gefällten Bäume nach Art, Größe und Alter des Baumes
  • wenn kein Ersatz oder nur ein Teilersatz an Ort und Stelle erfolgt, sollen sich die Kosten für die Ersatzpflanzung an den realen Kosten für Pflanzung und Pflege in den ersten 5 Jahren orientieren
  • der Ersatz muss innerörtlich auf dem Gemeindegebiet erfolgen
  • Festlegung der Anzahl der Ersatzpflanzungen für einen ausgewachsenen Baum anhand dessen Alter, Größe und Zustandes (Fotosyntheseleistung).

B)   Wir fordern, dass der Bürgermeister die Gemeindevertretung innerhalb von 2 Wochen des   Bekanntwerdens informieren muss, wenn

  1. zwei Grundstücke,  die nebeneinander liegen,
  2. Flächen mit mehr als 1500 m2 oder
  3. zusammenhängende Grundstücke mit zusammen mehr als 1500m2 Fläche

verkauft werden sollen, damit über eine verbindliche Bauleitplanung (Vorhaben- und Erschließungsplan oder  Bebauungsplan) eine Entscheidung kurzfristig herbeigeführt wird. Eine verbindliche Bauleitplanung soll das Ziel des Grünerhalt, der Versiegelungsminimierung und des Schutzes, der Förderung und Entwicklung der Artenvielfalt, insbesondere durch Biotopverbunde zum Inhalt haben, besonders durch eine

  • Begrenzung der Grundflächenzahl (GRZ) in Wohngebieten auf max. 0,3 und in Mischgebieten auf max. 0,6. Diese GRZ  beinhaltet Tiefgaragen oder zusätzlichen Bauten, die zu Versiegelungen führen, in vollem Umfang,
  •  Festlegung einer Mindestgröße bei Teilungen von Grundstücken von 600m2,
  • Ablehnung von Bauvorhaben, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden.

Begründung

Wir sehen den grünen Charakter der Gemeinde durch die aktuellen und geplanten Baumaßnahmen gefährdet. Wie an einer Perlenkette reihen sich beispielsweise entlang der Potsdamer Allee in Stahnsdorf Bauprojekte aneinander, für die Bäume gefällt und Grünflächen geopfert werden. An anderen Stellen werden große Grundstücke aufgeteilt und anschließend so bebaut und versiegelt, dass nur wenig Grünfläche übrig bleibt. Klimanotwendiges und ortsbildprägendes Grün verschwindet und damit auch die identitätsstiftende Elemente.

Stahnsdorf entwickelt sich dadurch immer mehr zu einer versiegelten und  gesichtslosen Häuseransammlung. 

Darüber hinaus ist erschreckend, dass die von Investoren gebauten Wohnblocks meist an dem Bedarf der Stahnsdorfer vorbei gehen.

Der Nutzen innerörtlichen Grüns (alte Bäume, naturbelassene Wiesen, Blühstreifen usw.) ist bekannt und unumstritten –  es fehlt aber die Einsicht in die Notwendigkeit des Erhalts.

Mithilfe von Bebauungsplänen kann die Gemeinde dies alles regeln, in denen sie Vorgaben hinsichtlich der Mindestgröße von Grundstücken, des Versiegelungsgrades und der Bepflanzung machen. Gleiches gilt für Gestaltungspläne, in denen die Gemeinde festlegen kann, was in Bestandsgebieten, für die es keinen oder einen nicht mehr zeitgemäßen Bebauungsplan gibt, erlaubt ist und was nicht.

Besonders mit der Preisgabe von Bäume bei den Baumaßnahmen sind nicht nur die negativen ökologischen Folgen zu tragen, sondern es wird darüber hinaus das Selbstverständnis des Ortes gefährdet.

Die Tatsache, dass man später und woanders entsprechend dem Verlust an Bäumen oder sogar etwas mehr neu angepflanzt werden muss, ist für die Klimasituation in Stahnsdorf ohne Bedeutung.

Denn erwachsene, oft sehr alte, riesige, vitale Bäume, besonders Laubbäume, erbringen eine ungleich höhere Photosynthese-Leistung und binden viel mehr CO2 als junge Setzlinge, oft nur wenige Zentimeter groß. Bis diese den alten Baum ersetzen können, vergehen Jahrzehnte! Dazu kommen noch viele weitere für uns positive Auswirkungen, die mit dem Verlust von alten Bäumen verloren gehen. Hier seien nur einige genannt:

Bäume spenden Schatten

Bäume wirken wie riesige Staub und CO2 –Filter und liefern lebensnotwendigen Sauerstoff

Bäume fördern das Wohlbefinden von Anliegern

Bäume verdunsten Wasser und senken an heißen Sommertagen die Lufttemperatur

Bäume verringern Lärm

Bäume bringen Natur in die Stadt

Da hilft nur eines: Die alten Bäume müssen bleiben und gepflegt werden!

Finde 13 Unterschiede

1. März 2022
1. Juni 2022

So sieht es aus, wenn Investoren die Gestaltung von Stahnsdorf übernehmen und man anscheinend nichts dagegen machen kann. Armes Stahnsdorf!

Der Umwelt zu liebe????

Uns fehlen die Worte!

Was ist das?

Dummheit – Rücksichtslosigkeit – Gleichgültigkeit ?

Jemand hat noch schnell im alten Jahr reinen Tisch gemacht, nicht in einen Mülleimer, wie man es als zivilisierte Mensch gelernt hat.

Nein! In Papiertüten mit dem Aufdruck “ DER UMWELT ZU LIEBE“ wird der gesammelte Müll uns allen und den Tieren vor die Füße geworfen. Frei nach dem Motto:

„Sollen doch die anderen sich um meinen Müll kümmern, Hauptsache bei mir ist er weg!“

Was kann aus einem solchen Verhalten geschlossen werden?

Egoismus gepaart mit Dummheit ist bei manchen grenzenlos

und läßt nichts Gutes für das Neue Jahr erwarten.

Verliert Stahnsdorf seine grüne Seele? Fortsetzung

Eine neue Baugenehmigung an der Potsdamer Allee erregt Widerstand oder vom Mangel an Bebauungsplänen und dem fehlenden Anspruch, Bewährtes zu erhalten!

Wer dieser Tage entlang der Potsdamer Allee durch Stahnsdorf fährt, reibt sich womöglich verwundert die Augen. Viele Baukräne, die alles überragen, Flächen, die von schwerem Gerät umgepflügt werden und immer größer werdende Lücken im einstigen Band von großen und alten Bäumen entlang der Potsdamer Allee.

Investoren versuchen das maximale aus ihren Grundstück herauszuholen und daher bleibt kaum noch Platz für Bäume. Jüngstes negatives Beispiel kann am Kastanienweg/Potsdamer Allee beobachtet werden, wo anstelle einer alten Backsteinvilla zukünftig 51 Wohneinheiten stehen werden. Von den vielen wertvollen Laubbäumen, die dieses Grundstück einmal eingerahmt haben, stehen derzeit noch 6. Ob diese allerdings die Baufertigstellung erleben werden, ist fraglich.

In diese Situation platzte die Mitteilung der Verwaltung, dass nun auch die schönen, großen und alten Linden, die auf dem Grundstück stehen, auf dem auch das Restaurant Taj Mahal zu finden ist, einem Neubau für 17 Wohneinheiten weichen sollen. Noch im Oktober hatte die Fraktion Grüne/Linke vergeblich mit einem Eilantrag die  Unterschutzstellung der Bäume gefordert.

Auf Grund dieser Entscheidung entschlossen sich die BUND Ortsgruppe und die Agendagruppe Gestaltung am vergangenen Samstag interessierte Bürgerinnen und Bürger auf diese Situation hinzuweisen. Keiner verstand, warum  Vorhaben solcher Größe nicht im Bauausschuss diskutiert sondern einfach durchgewinkt werden. Besonders kritisch empfanden es die Anwesenden, dass die Gemeinde nicht in der Lage zu sein scheint, dem eigenen Anspruch zu entsprechen, eine Grüne Gemeinde zu sein und auch bleiben zu wollen. Dieser Anspruch wurde schon 2017 in einem Leitbild für die Gemeindeentwicklung festgehalten, in einem integrierten Klimaschutzkonzept vertieft und mit einem Wettbewerb für insektenfreundliche Gärten in diesem Jahr wiederholt.

Vor diesem Hintergrund stellten die Anwesenden die Forderung, dass  Investoren und Bauherren ein sich an der Klimakrise  orientiertes Verhalten zu tage legen und  die Verwaltung im  Sinne ihrer Bürgerschaft alle Möglichkeiten voll ausschöpft. „Wir können nicht“ ist nicht mehr zeitgemäß!

Verliert das „grüne Stahnsdorf“ seine grüne Seele?

14 Bäume auf dem Grundstück des Restaurant Taj Mahal sollen einem Neubau weichen.

  • Bäume spenden Schatten
    Durch den von Bäumen gespendeten Schatten heizen sich die versiegelten Straßenoberflächen und Häuserwände nicht so stark auf.
  • Bäume verdunsten Wasser
    Bäume transportieren Wasser aus dem Boden. Dies können sie bis in über 100 Meter Höhe befördern. Dabei verdunsten sie das Wasser über ihre Blätter ab. Sie senken an heißen Sommertagen die Lufttemperatur um bis zu 8 Grad Celsius und sind somit eine sehr effiziente biologische Klimaanlage.
  • Bäume wirken wie riesige Filter
    Bäume nehmen Kohlenstoff auf, filtern ihn aus der Luft und speichern ihn in Stamm, Zweigen und den Blättern. Dieser Prozess nennt sich CO2-Sequestrierung. Ein einziger Baum ist in der Lage jährlich 300 kg CO2 zu absorbieren. Eine ausgewachsene Linde zählt zu den Champions beim CO2 Abbau aus der Atmosphäre und kann bis zu 8000 kg CO2 absorbieren. Sie ist also sehr wichtig, wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht.
  • Bäume liefern Sauerstoff
  • Bäume können täglich ausreichend Sauerstoff für 10 Menschen zu liefern. Häufig wird dabei von „Grünen Lungen“ gesprochen.
  • Bäume verringern den Lärm
    Der Lärm in der Stadt wird erträglicher indem das Laub der Straßenbäume den Schall zwischen den Hausfronten abschwächt und die unangenehmen Töne verschluckt.
  • Bäume bringen Natur in die Stadt
    Straßenbäume bieten für viele Vögel und Insekten in unseren Straßen den nötigen Lebensraum. Indem die Laubbäume im Herbst ihre Blätter verlieren, lassen sie in der dunklen und kalten Jahreszeit genügend Licht und Sonnenwärme für uns Menschen hindurch. Und im Frühling bereichern sie uns mit ihren Knospen, Blüten und Düften und lassen die Sonne in uns aufgehen.
  • Bäume fördern das Wohlbefinden
    Bäume tragen zum physischen und psychischen Wohlbefinden bei. Nicht umsonst sind Erholungsorte Naturorte. Hier fühlt sich der Mensch nämlich wohl.

Dieser große Wert von Laubbäumen wird in Stahnsdorf zwar erkannt, aber leider nicht gelebt, wie diese Beispiele aus Absichtserklärungen, Konzepten oder Wettbewerben zeigen, die alle in den letzten Jahren zu Papier gebracht wurden.

„Die Grün-, Begegnungs- und Waldflächen der Gemeinde bilden das Grundgerüst für die bauliche Entwicklung. Diese Flächen sind dauerhaft miteinander verbunden. Die „grünen Lungen“ von Stahnsdorf werden erhalten und weiterentwickelt . Die Gemeinde leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Artenschutzes und der Artenvielfalt. Sie unterstützt Projekte zum Erhalt von ökologischen Vorhaben. In Stahnsdorf wird umweltbewusstes Verhalten gelebt. Die Bürgerinnen und Bürger kennen die Bedeutung eines umweltbewussten Verhaltens.“ Quelle: Leitbild der Gemeinde Stahnsdorf (2017)

„Stahnsdorf etabliert sich als klimaorientierte und klimabewusste Gemeinde mit dem Ziel der Sicherung der naturräumlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft, der Reduzierung der Treibhausgasemissionen sowie der Verbesserung der Energieeffizienz. · Die Gemeinde leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Artenschutzes und der Artenvielfalt. Sie unterstützt Projekte zum Erhalt von ökologischen Qualitäten. In Stahnsdorf wird umweltbewusstes Verhalten gelebt. Die Bürgerinnen und Bürger kennen die Bedeutung eines umweltbewussten Verhaltens.“Quelle: INSEK 2021

„Straßenbäume erfüllen mehrere Funktionen, die dem Bürger in ihrer Gesamtheit oft nicht bewusst sind:
1.) ästhetische Funktion (als Gestaltungselement im Ortsbild sowie zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität)
2.) funktionale Bedeutung (als Schattenspender sowie zur Luftkühlung und -befeuchtung, Windbremsung und Feinstaubbindung)
3.) kulturhistorische Bedeutung (als Spiegel früherer Bepflanzungen)
4.) naturschutzfachliche Bedeutung (als potenzielle Nist- und Ruhestätten für Tiere)“ Quelle: Straßenbaumkonzept für die Gemeinde Stahnsdorf (2018)

„Artenvielfalt ist für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar. Jeder Grundstückseigentümer kann einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gartenfauna und zum Arterhalt leisten.“ Quelle: Wettbewerb insektenfreundliche Gärten (2021)

„Das Klimaschutzkonzept (KSK) der Gemeinde Stahnsdorf dient der systematischen Verankerung des Klimaschutzes als bereichsübergreifende Aufgabe in der Gemeinde. Für zukünftige Anstrengungen liefert es die strategische Entscheidungsgrundlage und dient als Hilfe für die Planung. Der Zeithorizont ist hierbei auf die nächsten zehn bis 15 Jahre gerichtet. Das Hauptaugenmerk bei der Betrachtung und Bewertung aller angedachten Maßnahmen liegt auf der Einsparung von Treibhausgasemissionen. Ein KSK bezieht sich auf das gesamte Gemeindegebiet von Stahnsdorf und umfasst alle klimarelevanten Themen. Die Inhalte gehen konkret auf die Besonderheiten in Stahnsdorf ein und somit weit über generelle Empfehlungen hinaus.“ Quelle: Integriertes Klimaschutzkonzept Gemeinde Stahnsdorf (2018)

Waldwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

„Ohne Harvester gibt es kein einheimisches Holz mehr zu kaufen.“ Dies ist eine der zentralen Aussagen von Revierförster Tobias Schramm bei einer Informationsveranstaltung zu bevorstehenden Waldarbeiten mit geplantem Harvestereinsatz in Güterfelde am vergangenen Freitag.

Eingeladen hatte die Agendagruppe „Gestaltung“ und der BUND aus Stahnsdorf. 24 interessierte und betroffene Bürger waren der Einladung gefolgt und wurden nicht enttäuscht.

In seinem Vortrag zeigte er auf, wie zu der derzeitigen Situation der Wälder in Deutschland gekommen ist. Ende des 17.Jahrhunderts gab es in Deutschland keine Wälder mehr, da die Nachfrage nach Holz aus allen Bereichen des Lebens und des Wirtschaftens riesig war. Um keinen Kollaps zu riskieren, erließen die Landesfürsten Gesetze zum Waldanbau und zur Waldpflege. Angebaut wurden hauptsächlich schnellwachsende Fichten und Kiefern, wo sonst ein Eichen-Buchen Wald stehen würde. Dies war die Geburtsstunde der Monokulturen, die heute so große Probleme bereiten.

Förster Schramm führte weiter aus, dass früher ganze Dörfer mit Waldarbeiten beschäftigt waren und es heutzutage kaum noch Arbeitskräfte gibt, die  diese gefährliche Arbeit machen.

Wenn aber der Wald umgebaut, d.h. die Monokulturen verringert werden sollen, dann ist das ein Prozess über mehrere Generationen, bei dem auch Bäume gefällt werden müssen, um anderen Bäumen Platz zu schaffen und um ein Einkommen erzielen zu können. Hierfür sei der Einsatz von Harvestern notwendig, da er billig, leistungsfähig, sicher und ökologisch nur wenig schädlich sei. Er sprach noch weitere Probleme an, wie die oftmals unterschiedlichen Vorstellungen von Waldbesitzern und Förstern oder das Problem von Verbiss durch Rehe bei Laubbaumsetzlingen. Hier wünscht er sich eine stärkere Bejagung.Nach seinem Vortrag bestand die Möglichkeit Fragen zu stellen, die Herr Schramm bereitwillig und detailliert beantwortete.

„Das war ein sehr informativer Abend. So etwas sollte es öfter geben“, fanden dann auch viele der Anwesenden.

Naturkindergarten – ein spannendes neues Projekt in Kienwerder

Klettern, bauen, matschen, schnitzen – bei den Naturkindern Kienwerder soll dies ab Sommer 2022 täglich möglich sein. Für 36 drei- bis sechsjährige Kinder entsteht derzeit auf einem großen Naturareal im Herzen Kienwerders ein dreiseitiges Naturwagenensemble aus zwei großen Gruppenraumwagen, drei Sanitärwagen, einer Hochbeetlandschaft und einem Lager- und Stallwagen mit Gehegeflächen. Denn zu einem Kinder„garten“ gehören neben Kindern und Pflanzen auch Tiere. Hühner, Kaninchen und der pädagogische Begleithund Patti ermöglichen den Kindern ruhige Momente der Verbundenheit und der Pflege. Im Umgang mit den Tieren ist es dem bereits vollständig besetzten Pädagog*innen-Team wichtig, dass die Kinder in einen echten, respektvollen und artgerechten Kontakt treten und die Tiere so kennenlernen, wie sie sind: Manchmal niedlich, manchmal unwillig, nicht zum Hochheben, aber immer eine Bereicherung. Inklusion, demokratische Partizipation, Naturpädagogik und Waldorfpädagogik sind die pädagogischen Säulen der Naturkinder Kienwerder. Außerhalb der Naturkindergarten Öffnungszeiten fungiert das Gelände als NaturKulturZentrum und bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei verschiedenen sozialen und ökologischen Veranstaltungen einen für die Region einmaligen Begegnungs- und Erlebensort.

Der Träger Naturkinder Kienwerder e.V. wurde 2019 von mehreren Pädagog*innen gegründet, die ihre bisherigen Erfahrungen zusammenfließen lassen und einen Kindergarten gründen wollen, in dem Kinder echte Lebenserfahrungen sammeln können. Gerade in Zeiten einer Pandemie brauchen Kinder Freiräume, in denen sie sich selbst ausprobieren, ihre Umwelt erleben und dabei den Schatz der Gemeinschaft erspüren können. Im Naturraum sind Infektionen zudem deutlich unwahrscheinlicher und das Immunsystem stärker.

Stahnsdorf und die Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf profitieren von hohen Zuzugsquoten. Insbesondere Familien zieht es in die Region zwischen Potsdam und Berlin, so dass viele Kitaplätze fehlen. Nachdem das Konzept im Gründungsteam entwickelt wurde und 2020 in den Ausschüssen und der Gemeindevertreter*innenversammlung von Stahnsdorf ein langfristiger Pachtvertrag für das Gelände erwirkt werden konnte, startete die intensive Phase der Bauplanung. Gemeinsam mit Fachplaner*innen und vielen am Genehmigungsprozess beteiligten Behörden wurde ein Baukonzept entwickelt, wie es in Brandenburg einzigartig ist. Bereits seit Monaten kommen monatlich mehrere
Freiwillige auf dem Gelände zusammen, um es vorzubereiten für die geplanten Baumaßnahmen und die Inbetriebnahme des Kindergartens. Die gesamte Bau- und Betriebsplanung wird ehrenamtlich getragen.

Hintergrund
Natur- und Waldkindergärten gehören seit vielen Jahren zur Kitalandschaft Deutschlands, in Brandenburg sind sie aber noch recht selten. Doch auch hier wünschen sich immer mehr Eltern für ihre Kinder Spiel- und Experimentiermöglichkeiten in der Natur und suchen nach naturnahen Betreuungsangeboten. Naturkindergärten bieten Anreize zu Selbstwirksam-keit und stärken gleichzeitig den Gemeinschaftssinn, wenn die Kinder selbst Kletter-möglichkeiten schaffen, sich eigene Höhlen bauen oder ihr eigenes Spielzeug herstellen. Aber auch echte Naturhelden brauchen für Ruhe-, Ess- und Schlecht-Wetter-Zeiten hygienisch einwandfreie, brandgeschützte, unfallsichere Gruppen- und Sanitärräume.
Die Behörden des Baugenehmigungsprozesses stehen dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber.
Dennoch gibt es eine Vielzahl von Auflagen, die die Gesamtinvestition in die Höhe treiben.
In dem im Juli 2021 eingereichten Bauantrag kalkuliert der Träger eine Gesamtinvestition von ca. 1,5 Millionen Euro sowie zusätzliche Betriebskosten. Davon sollen 360 000 Euro durch Fördermittel des Bundes gedeckt werden, wenn die Baumaßnahmen bis Juni 2022 realisiert werden. Weitere rund 100.000 Euro stammen aus Eigenkapital, wie Spendengelder und ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden für Bauplanung, Geländesicherung und Garten- und Landschaftsbauarbeiten. Die Refinanzierung der Investitionen und der Betriebskosten ist vertraglich bereits mit dem Landkreis
gesichert.
Über 1,2 Millionen Euro möchte der Naturkinder Kienwerder e.V. einen Kredit bei der GLS
Gemeinschaftsbank eG aufnehmen. Durch eine Sicherheitsübereignung der Wagen könnten jedoch nur 700.000 Euro Kredit genehmigt werden. Für die restlichen 500.000 Euro soll nun ein Bürge oder Investor gefunden werden. Der Verein hat einen entsprechen-den Bürgschaftsantrag bei der Gemeinde Stahnsdorf gestellt, die Eigentümerin des Naturgrundstückes ist. Ab dem 21. September startet der nächste Ausschusszyklus, in dem sich die Zukunft des Vorhabens entscheidet. Die Baugenehmigung wird in Kürze vorliegen, die Ausschreibungen sind vorbereitet, Hersteller und Dienstleister warten auf ihre Aufträge, so dass bei einem positiven Bürgschaftsentscheid der
Gemeindevertreter*innenversammlung und der Kommunalaufsicht Anfang November 2021 die Gelder verfügbar werden und umgehend die Ausführungsplanung beginnen kann. Eine Bürgschaft beinhaltet kein Risiko, da die Gemeinde Stahnsdorf bei einem Ausfall des Trägers den Kindergarten als kommunaler Träger übernehmen oder ihn an andere Träger weitergeben könnte. Das wirtschaftliche Handeln des Trägers wird regelmäßig vom Landkreis geprüft, qualifiziertes Personal ist bereits gefunden, die Anmeldeliste füllt sich stetig. Da der Naturkinder Kienwerder e.V. sich dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem Bundesverband für Natur- und Waldkindergärten in Deutschland angeschlossen hat, kann auch auf die Kompetenz von Netzwerken zurückgegriffen werden. Um einen Teil der Bauplanungskosten abzudecken, freut sich der Naturkinder Kienwerder e.V. über Spender*innen und Sponsor*innen. So können auf Zaunelementen, an neu gepflanzten Klimabäumen, auf dem Heldenboard im zukünftigen Eingangsbereich oder auf der Homepage Spender*innen und Sponsor*innen ihren Namen oder ihr Firmenlogo wiederfinden. Auch über das NaturKulturZentrum werden Menschen verschiedener Altersstufen somit wahrnehmen, welchen Menschen und Firmen eine würdige Entwicklung von Kindern und Natur besonders am Herzen liegen.
www.naturkinder-kienwerder.de
info@naturkinder-kienwerder.de
Judith Schadow, Vorstandsmitglied und Pressekontakt: 017

Ende des wilden Parken am Güterfelder Haussee

Dieses Schreiben und diese Bilder erreichten uns vor kurzem.

Sehr geehrte Familie Schwarz,

von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurde uns Ihr Anliegen bzgl. der illegalen Parkplatzsituation am „Parkplatz am Haussee“ in Güterfelde (Flur 6, Flurstück 439) am 14.09.2021 übersandt. Die Berliner Stadtgüter GmbH ist Eigentümerin der betroffenen Fläche.

Genau wie Sie möchten auch die Berliner Stadtgüter das Wildparken und seine negativen Auswirkungen auf der Wiese beenden. Aufgrund von Abstimmungsprozessen mit der Gemeinde Stahnsdorf war eine kurzfristige Lösung jedoch nicht möglich.

Somit haben wir nun am 08.09.2021 entlang der Flurstückgrenze mehrere Baumstämme als Begrenzung ablegen lassen (Bilder anbei). Zudem wurden alle illegalen Zufahrten über die Wiese abgesperrt. Der aufgrund der Parksituation stark verdichtete Boden wurde oberflächlich mit einer Egge gelockert, um eine Wiederbegrünung zu ermöglichen und ein erneutes Befahren / Parken auf der Fläche zu verhindern.

Das illegale Parken sollte damit beendet sein und die Wiese sich wieder zur Wiese entwickeln können.

Wie wir Ihnen in der zurückliegenden Korrespondenz mitteilten, ist die Wiesenfläche unsererseits für eine ökologische Aufwertung vorgesehen. Im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen soll hier eine Streuobstwiese entstehen. Die Planung für den Flächenpool, in den sich diese Maßnahme eingliedert, haben wir mit der Naturschutzbehörde abgestimmt. Die Fläche ist also bereit, um Ausgleichsbedarfe aus dem Gemeindegebiet und der Region zu decken. Um die Entwicklung zu beschleunigen, prüfen wir momentan, hier in Vorleistung mit der Pflanzung zu beginnen.

Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Kurtzman

Bereichsleiterin

Bereich Natur und Umwelt