„Ohne Harvester gibt es kein einheimisches Holz mehr zu kaufen.“ Dies ist eine der zentralen Aussagen von Revierförster Tobias Schramm bei einer Informationsveranstaltung zu bevorstehenden Waldarbeiten mit geplantem Harvestereinsatz in Güterfelde am vergangenen Freitag.
Eingeladen hatte die Agendagruppe „Gestaltung“ und der BUND aus Stahnsdorf. 24 interessierte und betroffene Bürger waren der Einladung gefolgt und wurden nicht enttäuscht.
In seinem Vortrag zeigte er auf, wie zu der derzeitigen Situation der Wälder in Deutschland gekommen ist. Ende des 17.Jahrhunderts gab es in Deutschland keine Wälder mehr, da die Nachfrage nach Holz aus allen Bereichen des Lebens und des Wirtschaftens riesig war. Um keinen Kollaps zu riskieren, erließen die Landesfürsten Gesetze zum Waldanbau und zur Waldpflege. Angebaut wurden hauptsächlich schnellwachsende Fichten und Kiefern, wo sonst ein Eichen-Buchen Wald stehen würde. Dies war die Geburtsstunde der Monokulturen, die heute so große Probleme bereiten.
Förster Schramm führte weiter aus, dass früher ganze Dörfer mit Waldarbeiten beschäftigt waren und es heutzutage kaum noch Arbeitskräfte gibt, die diese gefährliche Arbeit machen.
Wenn aber der Wald umgebaut, d.h. die Monokulturen verringert werden sollen, dann ist das ein Prozess über mehrere Generationen, bei dem auch Bäume gefällt werden müssen, um anderen Bäumen Platz zu schaffen und um ein Einkommen erzielen zu können. Hierfür sei der Einsatz von Harvestern notwendig, da er billig, leistungsfähig, sicher und ökologisch nur wenig schädlich sei. Er sprach noch weitere Probleme an, wie die oftmals unterschiedlichen Vorstellungen von Waldbesitzern und Förstern oder das Problem von Verbiss durch Rehe bei Laubbaumsetzlingen. Hier wünscht er sich eine stärkere Bejagung.Nach seinem Vortrag bestand die Möglichkeit Fragen zu stellen, die Herr Schramm bereitwillig und detailliert beantwortete.
„Das war ein sehr informativer Abend. So etwas sollte es öfter geben“, fanden dann auch viele der Anwesenden.